2023 Dry Gin no. X

Nein, hier gibt es keine Story, kein Flugzeugabsturz, kein verschollenes Familienrezept und auch keine übersinnliche Eingebung.
 
Gin hat als Basis immer Wacholder; hinzukommen können weitere Aromen, z.B. Kräuter, Beeren, Früchte oder Pilze, die jeden Gin in gewisser Weise einzigartig machen und die individuelle Handschrift des jeweiligen Destillateurs tragen. Die Wacholderbeeren beziehe ich von einem Bremer Gewürzhändler, der seine Produzenten in der Toskana findet. Die zum Aromatisieren eingesetzten Orangen und Zitronen stammen aus Spanien von der westlich von Marbella bei Coin gelegenen Finca meines Onkels. Die Schalen werden dort in Jutebeuteln auf der Veranda in der Sonne getrocknet; vom Fruchtfleisch machen die Kinder Saft und Zitroneneis. Der Rosmarin stammt aus unserem eigenen Kräutergarten, die kleine Menge Cohibatabak von den berühmten kubanischen Zigarren. Die Wacholderbeeren, der Koriander und etwas Kardamom werden in einer schmiedeeisernen Pfanne langsam geröstet, und wer dieses betörende Aroma von gerösteten Wacholderbeeren und Koriander kennt, kann nachvollziehen, dass kaum etwas besser zueinander passt. Vor der eigentlichen Destillation übergießen wir die Schalen, Beeren und Kräuter mit Alkohol. Die Aromen der Zutaten werden langsam herausgelöst und vom Alkohol aufgenommen.
 
Ach ja, wir trinken unseren Gin am liebsten pur oder auch gerne „finnisch“ bei 90°C in der Schwitzhütte.
 
Weil ja alles Handarbeit ist, die Zutaten für den Gin nur in kleinen Mengen zur Verfügung stehen und die eigentliche Arbeit in unseren Streuobstwiesen stattfindet, brennen wir Kleinstmengen und füllen, wie auch dieses Mal, nur etwa vierzig Flaschen ab. Jede Charge variiert. Denn wenn einer von uns beispielsweise im Frühling an jungen Birkenzweigen vorbeikommt, dann kann es passieren, dass eine Handvoll frischer Birkenblätter in der Kupferblase landet. Wir wissen es nur nie vorher.  

2023 Dry Gin no. X €38,- / 50cl (Preis je Liter €76,-)
 
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Viel Freude wünsche ich!