2016 Schwarzwälder Dolleseppler Kirschbrand im amerikanischem Bourbonfass

Es war das erste Holzfass. Wir hatten diesen Sommer eine unglaubliche Menge an reifen, schwarzen und duftenden Kirschen geerntet. Traditionell wird in der Ortenau und dem Schwarzwald das Kirschbrand klar genossen. Er ist wie ein Heiligtum und man versteht es, wenn man einmal einen ausgereiften Brand im Glas hatte. Das ist alles ok. Ich bekam jedoch den Gedanken von Vanillearomen und Bernsteinfarbe nicht aus dem Kopf. Fred Krogemann aus Bremen, ein uriger Typ im alten Hafen mit einer noch schärferen Werkstatt, bereitet seine Zebras – alte Bourbonfässer – wieder fachmännisch auf. Das Öffnen versetzt einen augenblicklich nach Tennessee. Das vom Bourbon durchsottene Holz der amerikanischen Eiche wirkt wie ein Aromenspender. Ich war bei der Anstellung zur Prämierung skeptisch. Was würden die Experten sagen. Ich selber war überzeugt vom Farbspiel im Glas, dem Duft in der Nase und dem Aromenspektrum auf der Zunge. Viel braucht man nicht, manchmal reicht ein paar Tropfen und die Aromen schwingen noch lange nach. 2022 im Frühjahr wurde dieser Brand nach einer langen Reise mit einer Goldmedaille ausgezeichnet.